Es waren unübersichtliche Szenen, die sich in der Halbzeitpause des Drittliga-Spiels zwischen Energie Cottbus und Arminia Bielefeld abgespielt haben. Weil Schiedsrichter Tom Bauer einen Cottbus-Konter mit dem Pausenpfiff unterband, beschwerte sich Energie-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz und sah Gelb. Anschließend fragte Wollitz noch mal beim Schiri nach - und sah Rot. Wollitz war fassungslos und nach der Pause auf der Tribüne.
Nun hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes die Strafe für den Heißsporn an der Seitenlinie verkündet. Das anstehende Derby gegen Dynamo Dresden am Freitag, 9. August, 19 Uhr, wird ohne den Cottbuser Cheftrainer steigen. Wollitz wurde für ein Meisterschaftsspiel gesperrt. Der FC Energie akzeptiere die Strafe, wie der Klub am Montagabend, 5. August, mitteilte.
Gegen Bielefeld konnte Wollitz derweil nicht einmal mehr einen Punkt von der Tribüne aus feiern. Denn die Arminia drehte das Spiel in Hälfte zwei noch komplett.
Bei "MagentaSport" erklärte Schiedsrichter Bauch nachher seine Entscheidung, den Cottbuser Trainer auf die Tribüne zu schicken: "Pele Wollitz ist auf das Feld gerannt und wir haben es erst bei Gelb gelassen. Ich habe ihm die Chance gegeben, das Feld zu verlassen. Er ist mir aber nachgegangen. So lautet nun die Regel. Das war somit eine glatt Rote Karte.“
Und wie sah der Coach die Szene selber? Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach er Klartext. "Wenn wir das nicht mehr machen können, weiß ich nicht, wo das hinführen soll. Fußball braucht diese Emotionen. Dann gleich mit Rot anzufangen. Wir wären bei dem Konter vier gegen einen gewesen."
Der Ex-Profi glaubt, dass an ihm ein Exempel statuiert wurde. Sein Fazit: "Arroganter bin ich noch nicht behandelt worden." Markige Worte des 59-Jährigen, der für seine emotionale Art bekannt ist. Zum Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden wird er sie nur auf der Tribüne ausleben können. Danach steht am Montag, 19. August, 18 Uhr, dann das Heimspiel im DFB-Pokal gegen Werder Bremen an - mit "Pele" Wollitz.